
Videokonferenz mit Tunesien und Indonesien
Als am frühen Dienstagmorgen vier Wecker in ganz Deutschland klingelten, ging es los: Vier Schüler, Jonah Kessels aus Thüringen, Frederik Rohr aus Nordrhein-Westfalen, Mileen Schipp aus Sachsen und Lenny Münzer aus Baden-Württemberg machten sich auf den Weg zur 18. Internationalen Geographie-Olympiade nach Düsseldorf. Diese sollte in Paris stattfinden, doch aufgrund der Corona-Pandemie mussten sich die Schüler in ihren jeweiligen Ländern treffen.
Die Eröffnungsveranstaltung am Dienstagnachmittag wurde kurzweilig von Tanzvideos aus Paris begleitet und die Olympiade von den französischen Organisatoren eingeweiht. Feierlich wurde mit dem olympischen Eid die faire Teilnahme am Wettbewerb geschworen. Anstelle des Austauschs mit den anderen Jugendlichen aus der ganzen Welt in Paris, erlebten die vier Jugendlichen kulturelle Einblicke im Japanischen Viertel Düsseldorfs.
Am Mittwoch wurde es ernst! Technische Probleme verzögerten den Beginn des Wettbewerbs kurzzeitig, wurden jedoch alsdann behoben und kurz nach acht Uhr starteten die „Written Response Tests“ – fünf halbstündige Klausuren über verschiedenste geographische Themen. Von der Raumnutzung im Mekongdelta über Naturkatastrophen im Südpazifik bis hin zu Klimawandel und Flugtourismus war alles dabei. Nach einer kurzen Einführung in die physischen und humangeographischen Besonderheiten des unteren Seinetals, die für den morgigen Tag relevant waren, brach das Team zur Stadtrallye in Düsseldorf auf. Die vier Teilnehmer gingen auf eine erlebnisreiche Rundtour, an deren Ende ein Besuch im Rheinturm anstand, begleitet durch eine Einführung in die Zusammenhänge des Düsseldorfer Rheinufers. Der spektakuläre Blick auf den Medienhafen leitete zum Besuch eines typisch rheinischen Brauhauses über, um den wunderschönen Abend ausklingen zu lassen.

Team Germany
Doch die iGeo besteht nicht nur aus theoretischen Grundlagentests, auch praktische „Skills“ wurden am Donnerstagvormittag durch zwei „Fieldwork Exercises“ abgeprüft. Dabei mussten Karten ausgewertet oder selbst skizziert, Berechnungen angefertigt und Raumlösungen gesucht, abgebildet und begründet werden. Nach insgesamt drei Stunden Tests sowie letzten Absprachen und Übungssessions zu Multimediatest und Posterpräsentation ging es für die jungen Geographen in einem Escape-Room ausnahmsweise nicht um geographische Themen, sondern um knifflige Rätsel und Kombinatorik, die sie mit Bravour meisterten.
Knifflige Rätsel gab es auch am Freitag beim Mutimediatest, der noch einmal geographisches Fachwissen in allen Themenbereichen abfragte. Nachdem die letzte Hürde genommen war, klang die Geographie-Olympiade bei einer gemütlichen Posterpräsentation aus, bei der sich das deutsche, indonesische und tunesische Team gegenseitig über dortige Lösungen des Plastikproblems in marinen Ökosystemen austauschen konnte. Es war ein interessantes und vielfältiges Meeting, das neue Möglichkeiten aufzeigte, etwa eine Anti-Plastikmüll-App aus Indonesien.
Alles in allem war es für die Geographen eine intensive, vielfältige und spannende Woche, aber gleichzeitig auch ein unvergessliches Erlebnis. Düsseldorf hielt als überraschend interessanter Austragungsort definitiv mit Paris mit – auch wenn eine Präsenzolympiade natürlich nicht zu ersetzen ist.
Ein großes Dankeschön geht an das Organisationsteam der iGeo, an Johannes Budde, Christoph Zwißler und das deutsche Organisationsteam, an Dr. Anke Philipp vom ZfsL Düsseldorf und das Hotel Auszeit in Düsseldorf für die in jeder Hinsicht hervorragenden vier Tage.

Frederik, Mileen, Jonah und Lenny